Egerlandfahrt 2013

Fahrt ins Egerland der Egerland-Jugend Hessen
vom 8. – 12. Mai 2013

Die Landesjugendführung Hessen hat für die Zeit vom 8. bis 12. Mai eine Fahrt ins Egerland geplant. Mit Übernachtungen in der Jugendherberge der Burg Hohenberg ging es an drei Tagen ins Egerland.

Am Mittwochmorgen ging es los. An verschiedenen Stellen in Hessen wurden die Teilnehmer der Fahrt eingesammelt. Mit dem Bus ging es nach Hohenberg, wo wir am späten Nachmittag eintrafen. Am ersten Abend konnte das tolle Wetter genutzt und die Burganlage mit ihren schönen Aussichten betrachtet werden.

Am nächsten Morgen ging es nun den ersten Tag ins Egerland. In Eger wurden wir im Stadtmuseum zu einer Führung erwartet. Es war sehr interessant, die Relikte aus alter Vergangenheit zu sehen. Sie gingen teilweise bis ins 15. Jahrhundert zurück. Nach einem Gruppenfoto am bekannten Stöckl in Eger hatte jeder Zeit, sich die Stadt auf eigene Faust anzusehen. Einige besuchten einen deutschen Gottesdienst in der Kirche, andere ließen sich Ente und Schweinebraten schmecken.

Um die Mittagszeit ging es weiter nach Maria Kulm. Dort wurden wir von einer netten Dame durch die Wallfahrtskirche geführt. Sie hatte uns vieles Interessantes über die seit 20 Jahren stattfindenden Renovierung zu erzählen. Die Gnadenkapelle sowie die große Kirche sind weitestgehend fertig. In der Gnadenkapelle hatten wir das Glück, von weiteren deutschen Besuchern das Ave Marie zu hören. Ein beeindruckendes Erlebnis, was dem einen und anderen eine Gänsehaut zauberte.

Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Franzensbad. Dort hatte jeder Zeit zur freien Verfügung. Natürlich wurden die unterschiedlichen Quellen probiert, ein Besuch beim Franzl abgestattet und die schöne Promenade besichtigt.

Zurück in Hohenberg genossen wir noch einmal das warme Wetter. Die Kinder und Jugendlichen hatten Spaß am Volleyball – und Tischtennisfeld.

Später am Abend trafen wir uns im Seminarraum. Dort wurden fleißig Egerländer Tänze getanzt und Lieder gesungen. Es waren schöne gemeinsame Stunden.

Am nächsten Morgen waren einige Augen noch recht klein. Doch zum Ausruhen hatten wir keine Zeit. Auch heute stand ein straffes Programm an der Tagesordnung. Leider war das Wetter an diesem Morgen nicht ganz so schön, denn es regnete. Zum Glück hatten wir zunächst die Führung im Schloss Metternich in Bad Königswart gebucht, sodass wir nicht allzu nass wurden. Eine eindrucksvolle und informative Führung erwartete uns dort. Wir sahen viele Räume vom früheren Staatskanzler Metternich, viele Bilder seiner drei Ehefrauen, Geschenke von Kaisern und Zaren, sowie seine sehr beeindruckende Bibliothek und seine eigene Kapelle. Wegen dem schlechten Wetter hielten wir uns jedoch nicht länger am Schloss auf. Schade, denn so hatten wir keine Gelegenheit, durch den schönen Schlosspark zu spazieren.
In Altkinsberg haben wir in einer gemütlichen Gaststätte gemeinsam zu Mittag gegessen. Passend zur Weiterfahrt hat der Regen aufgehört. In Maria Loretto angekommen konnten wir auch hier die weitestgehend wieder hergerichtete Kapelle anschauen. Neben der Wallfahrtskirche bot dieser Ort einen tollen Ausblick auf die Umgebung.
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Marienbad. Dort konnte sich jeder eigenmächtig die wunderschöne Stadt ansehen. Am Markt an der Promenade und im Park hatte jeder Gelegenheit, Mitbringsel oder andere Kleinigkeiten zu erstehen. Natürlich stellte man sich auch gerne an die lange Schlange im Obladenladen an. Um 17 Uhr verfolgten einige von uns das Spiel der Fontänen passend zu einer Komposition am Singbrunnen.

Am späten Nachmittag machten wir uns wieder nach Hohenberg. Auch wurde an diesem Abend wieder viel getanzt und gesungen. Die Gesellschaftsspiele kamen ebenfalls nicht zu kurz. So wurde Tabu in großer Runde gespielt, was allen sehr viel Spaß machte. „Tee-Nager“ zu erraten war nicht leicht sowie das Wort „Vieh“ statt „Fee“. Die Reise nach Jerusalem in abgewandelter Form machte den Kleinen wie den Großen viel Spaß und so ging wieder ein schöner, erlebnisreicher Tag zu Ende.

Am Samstag machten wir uns auf den Weg nach Ellbogen. Dort hatten wir eine Führung durch die kleine beeindruckende Stadt. Uns alle begeisterte der Blick auf die Burg unterhalb der die Eger fließt.

Eine Station der Führung war unter anderem die Terrasse, auf der Johann Wolfgang Goethe schon seinen Geburtstag feierte. Zum Ende der Führung gingen wir in eine kleine Brauerei, in der verschiedene Bierarten gebraut werden. Interessant war hier insbesondere die Sammlung von Schnabeltassen aus Karlsbad, welche bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht. Im Anschluss an die Führung hatte jeder Zeit für sich, die Stadt zu erkunden. Einige nutzten die Gelegenheit und besuchten die Burg, andere machten einen Spaziergang entlang der Eger.
Um die Mittagszeit machten wir uns auf nach Karlsbad. Dort fuhren wir mit dem Bus direkt zum Hotel Imperial um den tollen Blick auf die Häuser von Karlsbad zu ergattern. Mit einer Seilbahn ging es dann direkt in die Innenstadt, zur Promenade und den Quellen. Auch hier probierten viele die unterschiedlichen warmen und heißen Quellen. In kleinen Gruppen wurde Karlsbad ausgekundschaftet. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt fing es wieder an zu regnen. Einige hatten die Idee und erkundeten die Stadt mit einer Kutsche. So blieb man trocken und konnte doch vieles von der Stadt sehen. Für viele stand der Besuch des Egerländer Hofs für Karlsbad auf dem Plan. Es ist schön zu sehen, wie dort die alten Egerländer Brauchtümer aufbewahrt werden. So findet man dort die Schriften „Eghalånda hålts enk zsamm“, kleine Trachtenpuppen oder Bilder von Blaskapellen, die dort zu Besuch waren. Vom Hotel Pupp, an dem wir uns wieder alle trafen, ging es mit einer Seilbahn hinauf zum Aussichtsturm Diana. Oben angekommen hatte man einen wunderschönen Blick auf Karlsbad und den Kaiserwald. In der Ferne konnte man sogar St. Joachimsthal erkennen. Für viele war es ein neuer Blick auf Karlsbad und die Umgebung. Viele waren schon einige Male in der Stadt, haben sie aber noch nie von diesem Blickwinkel gesehen. Ein toller Eindruck.

Mit diesen Eindrücken machten wir uns wieder auf zur Jugendherberge. Auch dieser Abend stand im Zeichen der Geselligkeit. Der letzte Abend wurde gebührend gefeiert.
Und so hieß es am Sonntag schon wieder Abschied nehmen. Am Frühstückstisch konnten sich die Mütter über eine Kleinigkeit zum Muttertag freuen. Nach dem Ausräumen der Zimmer und einem Abschiedsfoto im Hof machten wir auf den Weg nach Weiden. Dort besuchten wir das Tachauer Heimatmuseum, unter anderem hervorgerufen vom Bundeskulturwart Dr. Hamperl. Herr Schott führte uns in die Geschichte von Tachau ein und erklärte den Aufbau der Ausstellung.

Schon im Eingangsbereich konnten wir die wunderschönen Tachauer Trachten bestaunen. Weiter ging es mit vielen Eindrücken vom Leben und der Arbeit im Tachauer Gebiet. Die Geräte, die die Arbeiter früher in der Perlmuttverarbeitung benutzten, konnten auch hier betrieben werden, woran insbesondere die Kinder Gefallen hatten. Weiter ging es mit der Veränderung in Tachau durch den 1. und 2. Weltkrieg und die Vertreibung. Bilder, originale Kisten und Säcke zum Verpacken vom Hab und Gut sowie Dokumente zeigten einen erschreckenden Einblick in die Tage des Abtransportes. Außerdem konnte man anhand einer Tafel erkennen, wie viele Dörfer vernichtet wurden und heute an dieser Stelle nur noch Feld und Wiese existieren.
Nach der Besichtigung des Museums und einem gemeinsamen Mittagessen traten wir dann endgültig die Heimreise an.

Es war ein sehr schönes und erlebnisreiches Wochenende. Vielen Dank an alle, die mitgefahren sind und die Tage zu dem gemacht haben, was sie wurden: unvergessliche Tage in einer tollen Gemeinschaft.

Bericht: K. König, M. Hafer
Fotos: M. Meinl