Egerlandfahrt 2015

Studienfahrt ins Egerland der EJ Hessen vom 13. – 17. Mai 2015

Nach der erfolgreichen Fahrt vor 2 Jahren hat die Landesjugendführung Hessen wieder eine Fahrt ins Egerland geplant. Mit Übernachtungen im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum in Bad Alexandersbad ging es an drei Tagen ins Egerland.

Am Mittwochmorgen war es soweit. An verschiedenen Stellen in Hessen wurden die Teilnehmer der Fahrt eingesammelt. Mit dem Bus ging es nach Bad Alexandersbad, wo wir am späten Nachmittag eintrafen. Am ersten Abend nutzten wir das tolle Wetter aus und erkundeten die nähere Umgebung.

Am nächsten Morgen fuhren wir quer durch das Egerland in die Kulturhauptstadt 2015 nach Pilsen. Dort hatten wir eine Brauereibesichtigung in der Pilsner Urquell.
Anschließend konnte jeder die Stadt mit dem Marktplatz und der Kirche St. Bartholomäus näher betrachten. Manche stiegen die Treppen in der Kirche hinauf, um den tollen Ausblick zu genießen. Andere gönnten sich in einem Café eine Auszeit.
Nach der Heimfahrt und dem Abendessen wurde für den geplanten Volkstumsnachmittag am Samstag in Falkenau geübt. Mehrere Tänze und Lieder wurden einstudiert und so mancher kam ganz schön ins Schwitzen!

Am nächsten Morgen ging die Fahrt ins südliche Egerland. Vorbei an Eger, Marienbad und Plan war unser Halt in Tauchau. Dort hatte jeder Zeit und Gelegenheit, sich den Ort näher anzuschauen. So führte der erste Weg zur Kirche St. Wenzeslaus und zur Stadtmauer. Anschließend entdeckten wir Tachauer Grundschüler, die im Rahmen einer Projektwoche zum Thema „Ökologie und Umwelt“ ihre Kunstwerke ausstellten. Eine Grundschulklasse aus Weiden, der Partnerstadt von Tachau, war ebenfalls zu dieser Ausstellung angereist. Schön zu sehen, dass die Verbindung zwischen Tschechien und Deutschland weiter vorangetrieben wird!
Auf der Weiterfahrt nach Bischofteinitz entschieden wir uns, einen Halt in Mies einzulegen. Das Graffitiwerk am Rathaus von Mies ist einen kleinen Umweg Wert. Zurecht: Der Marktplatz mit dem sehr schönen Rathaus, der Pestsäule und den bunten Häusern war wunderschön anzusehen.

Nach einem Gruppenfoto und kurzem Aufenthalt ging es aber dann weiter nach Bischofteinitz. Auf dem Weg fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft: riesige Rapsfelder, große Waldstücke. Da passte es schon fast ins Bild, dass einige Rehe unseren Busfahrer überraschten.
In Bischofteinitz angekommen wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe besichtigte das Schloss, die andere die Burg. Und das alles in einem Gebäude! Das kommt daher, da im 13. Jahrhundert eine Burg errichtet wurde, die später durch einen Brand völlig zerstört wurde. Auf den Grundmauern wurde anschließend ein Schloss gebaut.
Bei der Führung in der Burg sahen wir die alten Kellergewölbe und waren im Jagdzimmer, das mit Holzvertäfelungen und einer Zimmerdecke aus dem 15. Jahrhundert original verziert war. Auch die Kapelle war sehr beeindruckend.
Die Teilnehmer der Schlossführung waren ebenfalls begeistert. Und so fuhren alle mit einem tollen Eindruck wieder zurück zur Herberge. Dort wurde wieder fleißig geübt und das Programm für den morgigen Tag zusammengestellt.

Denn am nächsten Morgen hieß das Ziel schon Falkenau. Alle Teilnehmer zogen nach dem Frühstück bereits ihre Tracht an, sodass es für viele zum ersten Mal in Tracht ins Egerland ging. Am Vormittag besuchten wir das Schloss und hatten dort eine interessante Führung. Anschließend machten wir ein gemeinsames Foto am Marktplatz.

Um halb eins wurden wir am Veranstaltungsort von rund 30 daheimgebliebenen Egerländer empfangen. Zwei Männer spielten auf Akkordeon und Saxophon, als wir aus dem Bus stiegen. Die Egerländer waren sehr gerührt und so begrüßten wir jeden Einzelnen, lagen uns in den Armen und weinten. Es war ein sehr emotionaler Moment für alle.
Nach dem Mittagessen begann dann der kleine Volkstumsnachmittag. Gerlinde Kegel führte durch das Programm und erklärte den Zuschauern auf Egerländerisch die Herkunft, Bedeutung und Zusammenstellung der einzelnen Trachten. Zwischen den einzelnen Beiträgen wurden viele Tänze und Lieder vorgeführt.

Es war ein schöner Nachmittag. Bei einigen Liedern wurden wir von den Daheimgebliebenen tatkräftig unterstützt. Ein wenig später kam noch ein Bus mit Leuten der Sudetendeutschen Landsmannschaft aus Kärnten in Österreich. Auch sie haben das lange Wochenende um Christi Himmelfahrt genutzt, um die alte Heimat zu besuchen und waren sehr glücklich noch einen Teil unseres Programmes mitzubekommen.
Nach einer Polonaise hieß es Abschiednehmen. Es war ein sehr erfolgreicher Nachmittag mit vielen tollen Eindrücken.
Nach dem Abendessen in Bad Alexandersbad haben wir die Stunden genutzt, um die Kegelbahn in der Herberge in Beschlag zu nehmen. So wurde es ein sehr geselliger Abend mit verschiedenen Spielen wie Männer gegen Frauen beim „Tannenbaum-Spiel“. Klar, dass die Frauen zuerst alle Neune geworfen haben…

Und so schnell kam schon der letzte Tag.
Am Sonntagmorgen hieß es Koffer packen und Abschied nehmen von unserer Herberge. Es ging nach Marktredwitz. Klar, dass wir dort einen Halt am Egerland Kulturhaus gemacht haben. Der Weg führte alle erst einmal zum Egerlandbrunnen, an dem viele Fotos geschossen wurden. Jede Gmoi suchte die Figur, die sie gestiftet haben.
Anschließend hatten wir eine Führung im Egerland Museum geplant. Für einige war es das erste Mal im Museum. Ein Muss für jeden Egerländer! Nach einem gemeinsamen Mittagessen traten wir dann endgültig die Heimreise an.
Es war wieder ein sehr schönes und erlebnisreiches Wochenende. Vielen Dank an alle, die mitgefahren sind und die Tage zu dem gemacht haben, was sie wurden: unvergessliche Tage in einer tollen Gemeinschaft.


Bericht und Fotos: K. König