Bundeskulturtagung des Bundes der Eghalanda Gmoin (BdEG e.V.)
Das Programm der diesjährigen Bundeskulturtagung, die am 18. und 19. Oktober d.J. in Marktredwitz stattfand, konnte sich in der Tat sehen lassen. Der Bundeskulturwart, Dr. Wolf-Dieter Hamperl, hat zahlreiche Sachkundige gewinnen können, die nicht nur für uns Egerländer interessante, kulturelle Themen näher gebracht haben.
Es gab Vorträge wie „Tschechisch oder böhmisch – wo liegt der Unterschied“ von Werner Pöllmann, oder Dr. Sebastian Schott berichtete über „Dr. Michael Ries, ein Egerländer mit der goldenen Tapferkeitsmedaille im 1. Weltkrieg ausgezeichneter Offizier“. Der Vormittag des ersten Tages endete mit einer Vorschau auf die große Krippenausstellung im Egerland Kulturhaus, die Museumsleiter Volker Dittmar gab.
Der Nachmittag war reserviert für eine Fahrt zum bekanntesten Wallfahrtsort der Egerländer, Maria Kulm.
Neben dem Gespräch mit dem dortigen Propst Pater Milan Kučera, der dem böhmischen Ritterorden „Kreuzherren mit dem Roten Stern“ angehört und aus Prag gekommen war, um in Maria Kulm die nur wenige Personen zählende Gemeinde seelsorgerlich zu betreuen. Bei seiner Ankunft empfand er die Traurigkeit, die dieser Kulmer Landschaft innewohnt. Ihm kam es so vor, als ob Berge und Täler den vertriebenen Bewohnern nachtrauerten.
Abschließend feierten wir eine hl. Messe mit unserem Msgr. Karl Wuchterl und mit Pater Kučera.
Am Sonntag bestimmten wieder hörenswerte Vorträge die Tagung.
Der Ritterorden der Hl. Agnes, die „Kreuzherren mit dem Roten Stern“ war Thema von Prof. Dr. Rudolf Grulich, ein Thema, das die Egerländer besonders interessierte, war dieser Orden doch in vielen Pfarreien unserer ehemaligen Heimat zu Hause. Eine Diskussionsrunde mit Spätaussiedlern aus dem Egerland und dort verbliebenen Landsleuten schloss sich an.
DieTagung gab auch Raum für die Verleihung besonderer Preise: Zum einen den Förderpreis des Egerländer Kulturpreises „Johannes von Tepl“ an den jungen Pianisten Jan Helge Mueller, der sogleich mit Stücken von Johannes Brahms und Sergei Prokofiev begeistern konnte und zum anderen den Kulturpreis „Johannes von Tepl“ an Jiři Rak aus Eger. Jiři Rak hat unzählige Orte des Egerlandes, auch nicht mehr existierende, dokumentiert und so der Nachwelt erhalten.
Dr. Egon Ziegler