60 Jahre EJ-Stuttgart

Die Egerland-Jugend Stuttgart bzw. die Junge Generation der Egerländer Gmoi Stuttgart wurde 60 Jahre

Begrüßung des Gruppenleiters Volker Jobst anlässlich der Feierlichkeiten am 17. November 2012 in Stuttgart Bad-Cannstatt

Beim Studium diverser Festschriften zu Gmoijubiläen der Gmoi und zum 25. Bestandsfest der EJ wurde mir schnell klar, dass ich keine allumfassende Chronologie der EJ-Stuttgart hier vortragen kann. Dazu hätte auch die Zeit nicht gereicht, denn ich habe damit leider erst vergangenen Donnerstagabend begonnen.

Liebe Gäste der Egerland-Jugend und der Gmoi,
liebe Ehemalige die ihr unserer Einladung gefolgt seid,
liebe Bundesjugendführerin Christina Diederichs mit Familie,
lieber Vüarstäiha Harald Wenig,
verehrte Mitglieder des Gmoirouts,

wir waren uns unter den derzeit Verantwortlichen einig, dass der heutige Abend nicht im Zeichen von großen Reden und endlosen Darbietungen stehen soll.
Wir, d.h. Monika Grund und Henny Hlawatsch, haben ein hoffentlich kurzweiliges Programm zusammengestellt. Wir wünschen uns, dass das Stöbern in den ausliegenden Fotoalben, den ausgestellten Fotowänden und den Gruppenjahrbüchern ebenso wenig zu kurz kommt, wie das gemeinsame Gespräch sowie Essen und Trinken.

Es freut uns sehr, dass unsere Bundesjugendführerin Christina aus Kösching bei Ingolstadt mit ihrer Familie zu uns gekommen ist. Die Egerland-Jugend kann auf Bundesebene heuer ebenfalls auf ihr 60-jähriges Bestehen zurückblicken. Das runde Fest zum 50. hat die Bundesjugendführung 2002 beim 32. Bundestreffen der Egerland-Jugend in Rodgau gefeiert.
Christina, du bist hier bestens aufgehoben, denn hier im Saal sind mit drei ehemaligen Bundesjugendführern rund 29 Jahre EJ-Regentschaft vertreten. Herzlich willkommen Albert Reich und Dieter Markgraf.

Die EJ-Stuttgart entwickelte sich im Jahre 1952 in der Egerländer Gmoi Stuttgart zu deren Jugendorganisation.
Neben dem Tanzen und Singen nahm schnell das Theaterspielen eine große Rolle im Gruppengeschehen ein. Das erste Lustspiel, „Die verwechselte Rosi“ wurde unter der künstlerischen Leitung von Franz Zollitsch, Franz herzlich willkommen, einstudiert. Resl Lippert wurde für die Hauptrolle besetzt.
Resl, lange ist es her!
Neben weitern Theaterstücken, stellte die Aufführung von „Wallensteins Lager“ 1959 beim Egerlandtag in Ulm einen Höhepunkt dar.
Die ersten Volkstänze waren der Klodrauer Roja und die Egerländer Quadrille.

Die EJ war bei den Pfingstwettkämpfen der Sudetendeutschen Jugend oft vertreten. Genannt seien hier die sportlichen Vertreten, welche heute meiner Kenntnis auch hier sind: Renate Pohl, Anneliese Gärtner, Horst Schneider, Walter Frank und Toni Riedl.
Damals ebenfalls Dabei Marlies Simon und Peter Schmeykal.

Den damals teilnehmenden EJ`lern aus Stuttgart bleibt der Sudetendeutsche Tag 1959 in Wien, mit Kundgebung und Zeltlager, in bester Erinnerung.

1960 nahm die Gruppe geschlossen am Sommerlager der EJ-Baden-Württemberg am Montiggler See in Südtirol teil. Auch hier zehrte man lange von den Erlebnissen in Südtirol.

Im Juli 1967 – ich war noch nicht geboren – veranstaltete die Gmoi Stuttgart die erste Sommerfreizeit im Jebenhausener DJO-Ostlandheim. Diese Freizeit war der Startschuss zu einer sehr erfolgreichen Jugendarbeit der Egerländer Gmoi Stuttgart. Die Gmoi kann nicht genug den damaligen Jugendleitern und Betreuern danken. In den ersten Jahren waren dies Lisl Markgraf, Leni Fritsch und Albert Reich. In den Jahren 67-77 wurden 19 Sommer- und Winterfreizeiten mit insgesamt rund 1.300 Teilnehmern organisiert.
In Folge dieser Freizeiten gründeten sich EJ-Gruppen in Ditzingen, Wendlingen, Kornwestheim und Schwäbisch Gmünd.

Probenorte waren die die Villa Hauff, das Jugendhaus Mitte und bis heute das Haus der Heimat.

Seit 1971 – beim 1. Bundesjugendtreffen in Bubenreuth – nimmt die Egerland-Jugend Stuttgart ohne Unterbrechung bei den jährlich stattfindenden Treffen teil. Bis heute und auch nächstes Jahr beim 43. Treffen in Waiblingen.

Ein großes Fest schmiss die EJ unter der Leitung von Dieter Markgraf zum 25-jährigen Jubiläum 1977.

Für besondere Auftritte hat sich die EJ stets mit Übungswochenenden vorbereitet. Ein beliebter Gastdozent war in diesem Zusammenhang Horst Löffler. In den siebzigern DJO-Landesführer.
Horst, schön, dass Du heute Deine Helga hier zu uns begleitet hast.

1989 wurde aus der Jugendgruppe der EJ-Stuttgart die „Junge Generation“ und 1992 der „Egerländer Sing- und Tanzkreis Stuttgart.

Am 1. Juni 1992 fusionierten die Jungen Generationen aus Kornwestheim und Stuttgart, was sich aus heutiger Sicht als richtig erwiesen hat. Die damaligen Gruppenleiter Petra Frach und Volker Jobst bildeten mit Hans Schmutzer (Tanzleiter), Monika Grund (Chorleiterin), Birgit Traub (Kasse) die Führung. Die Kasse verwaltet nun Ernst Grund. Die restliche Führung blieb nach dem Motto: Never change a runing system!

Aus welchen Gründen auch immer, war es bis 1993 kaum der Fall, dass aktive Gruppenmitglieder – welche sich der Familiengründung hingaben – weiterhin aktiv mit dem Nachwuchs am Gruppenleben teilnahmen. Nun wurde dies anders. Mit der Geburt von Sebastian Grund und Lena Jobst wurden die Abläufe der Gruppenstunden abhängig von Stillzeiten, Wickelpausen und mit unter auch Kindergeschrei gestaltet. Dies war so gewollt und akzeptiert, denn nur so konnten die jungen Eltern auch weiter aktiv in der EJ bleiben. In den folgenden Jahren verging kein Bundesjugendtreffen, bei der nicht ein weibliches Mitglied der EJ schwanger auf der Bühne stand. Und das war und ist gut so!!

1993 begannen mehrere junge Familien der EJ gemeinsam Unternehmungen zu tätigen. Die Familien Kachler, Reich, Hlawatsch und Thalheimer trafen sich meist in Reutte um Familienfreizeiten abzuhalten. Auch hier wurden zum Glück – aus heutiger Sicht – Egerländer Kindertänze getanzt und Kinderlieder gesungen. Carmen Kachler formte aus dem Bestand 1994 eine neue Kindergruppe, die 1996 von Monika Grund übernommen wurde. 1998 nahm diese Kindergruppe erstmals beim Bundestreffen in Kornwestheim teil. Hier auch noch gleich mit drei ersten Plätzen.

Bei aller Freude der Gmoi Stuttgart über seine überaus rege und erfolgreiche Jugend, muss aber auch erkannt werden, dass zu allen Zeiten junge Egerländer aus anderen Gmoin nach Stuttgart kamen. So kamen und kommen auch wahre Säulen des Konstruktes Egerland-Jugend aus den Gmoin Kornwestheim, Wasseralfingen, Ditzingen, Offenbach und Heidelberg.

Nun wage ich eine Auflistung der ehemaligen Gruppenleiter der Egerland-Jugend Stuttgart, welche natürlich die Kinder-, Schüler- und Jugendgruppen sowie die Junge Generation umfassen: Toni Oehl, Willi Starck, Lisl Markgraf, Anni Pecher, Helmut Lux, Horst Schneider, Heinrich Drechsler, Helmut Kachler, Bernd Hlawatsch, Dieter Markgraf,
Carmen und Gerhard Kachler, Folker Reich, Axel Riedl, Volker Jobst und Monika Grund.
Es ist ungerecht, aber es werden wohl immer nur die Leiter oder die Vorsitzenden geführt. Wesentliche Arbeiten lieferten allerdings auch Chor- und Singleiter sowie Kassenwarte in den vergangenen 60 Jahren ab.

An dieser Stelle möchte ich aus aktuellem Anlass einem Gründer der Egerland-Jugend Stuttgart zur Ehrung durch die Stadt Stuttgart gratulieren. Unserem Willi Starck – inzwischen 91-jährig – wurde Mitte Oktober für sein Engagement für die Egerländer über mehr als ein halbes Jahrhundert gedankt.
Auf Dich Willi, werden wir später noch zu sprechen kommen.

Lasst mich nun am Ende meiner kurzen Ansprache noch den Gmoichor begrüßen, der mit uns heute Abend das Programm gestalten wird. Viele der aktiven Mitglieder im Gmoichor sind die, die in den 50er und 60er Jahren EJ-Arbeit machten.
Seit wenigen Monaten ist Alex Kralic der musikalische Leiter des Chores. Sein Sohn begleitet die Sänger am Klavier. Herzlich willkommen hier in unserer Gemeinschaft.

Bitte nehmt euch zu gegebener Zeit die hinten ausliegenden Fotoalben vor. Ich bin mir sicher, dass so manches Mal ein „Oje“, „ach Gott“ und ein „Oh nein“ zu hören sein wird.
Die Bilder wurden von Erwin Behr, Karl Hacker, Erich Wetzka, Angela Heinz und Claus Wittmann geschossen.
Bitte lasst aber die Alben beieinander und nehmt keine Seiten raus.

Wir freuen uns, dass ihr alle da seid und ich wünsche uns einen unterhaltsamen Abend.