41. EJ-Bundestreffen 2011

Das 41. Bundestreffen der Egerland-Jugend fand 2011 im hessischen Hungen statt

Nach 1993 fand heuer zum zweiten Mal ein Bundesjugendtreffen bei der Egerländer Gmoi in Hungen statt. Unter Leitung der neuen Bundesjugendführerin Christina Diederichs wurde erneut ein Treffen der jungen Generation der Egerländer in bewährter Weise durchgeführt.

Rund 200 junge und jung gebliebene Egerländer trafen im Laufe des Freitagabends in der Gesamtschule Hungen ein, die für das Wochenende des 27.-29. Mai das Basislager der Treffens war. Zusätzlich konnten in Hungen auch einige liebe Gäste, Freunde und Zaungäste durch die Jugendführung begrüßt werden. An dieser Stelle sei jedem gedankt, der erneut durch Anwesenheit seine Verbundenheit mit der jungen und mittleren Generation der Egerländer bekundete.


Zu Beginn der musischen und heimatkundlichen Wettbewerbe am Morgen des Samstags eröffnete Christina Diederichs offiziell das Treffen mit der Begrüßung der Gruppen und der Gäste. Hier kam auch der Vüarstäiha der gastgebenden Gmoi Hungen Bernhard Glaßl erstmals mit seiner Begrüßung zu Wort. Vetter Glaßl zeigte sich erleichtert, dass die Vorbereitungen – welche er zusammen mit seinem Orgateam der Gmoi leistete – vorbei waren und nun die Früchte zusammen mit den Gästen in Hungen zu ernten.

Durch die anstehenden Wettbewerbe, die sich bis zum Nachmittag hinzogen, führten und moderierten Silke Schalk (Ingolstadt), Johanna Guldan (Hungen) und Lena Jobst (Rauenberg). Hierbei leitete die erfahrene Silke die „Moderatorenneulinge“ Johanna und Lena für künftige Aufgaben exzellent an.
Neben den Pflicht- und Kürbeiträgen in den Sing- und Tanzwettbewerben wurde von den teilnehmenden EJ-Gruppen auch das heimatkundliche Wissen zu vorgegebenen Themen abgeprüft. So ging es bei den Kindergruppen um die Egerländer Trachten, die als Puzzle zusammengesetzt werden mussten. Die Schülergruppen hatten den Egerländer Vierseithof zum Thema und die Jugendgruppen die Egerländer Männer- und Frauentrachten mit der Grundlage aus der Trachtenfibel der Egerland-Jugend. So soll Wissen um das Egerland bei den jungen Menschen erhalten bleiben, die in Baden- Württemberg, Bayern oder Hessen geboren sind und das Egerland nur von Erzählungen oder kurzen Reisen kennen.

Der Samstagabend stand ebenfalls traditionsgemäß ganz im Zeichen des „Egerländer Notenbüchls“, dem Volkstumsabend der Egerland-Jugend. „Ållahånd as Stodt u Lånd“ lautete das Motto des Abends, welcher von Ingrid und Roland Hammerschmied zusammengestellt und moderiert wurde. Die Bundesjugendführerin konnte Vertreter des Hungener Magistrats, des Kreises und des BdVs begrüßen. Eine besondere Ehre war es der EJ, am Abend auch den Visitator für die sudetendeutsche Volksgruppe Monsignore Karl Wuchterl aus Edling bei Rosenheim willkommen heißen zu können. Aus den eigenen Reihen war der Bundesvüarstäiha Alfred Baumgartner aus Linz zur EJ gereist. Mit ihm kamen die Bundesvorstandsmitglieder Günter Wohlrab, Henny Hlawatsch, Maria Jobst und Waltraud Theisinger-Schülle. Die Landesverbände waren durch Helmut Kindl (Bayern), Harald Wenig (Baden-Württemberg) und Bernhard Glaßl (Hessen) vertreten. Die Sudetendeutsche Jugend entsandte ihren stellvertretenden Bundesvorsitzenden Bernhard Goldhammer aus Wiesbaden zu ihrem Mitgliedsverband.
Mit launigen Geschichten in Egerländer Mundart umrahmten Ingrid und Roland Hammerschmied die Darbietungen der am Treffen teilnehmenden Mitglieder der EgerlandJugend. Musikalisch begleitet wurden die Tänze von unseren sehr engagierten Musikanten der Familienmusik Hess, der EJ-Geretsried und musikalischen Einzelkämpfern aus Hungen und Stuttgart.

Einen Höhepunkt des Abends stellte die Ehrungen von EJ`lern dar. Zu diesem Anlass wurden acht junge und sehr engagierte Menschen unserer Gemeinschaft mit der Ehrennadel der Egerland-Jugend ausgezeichnet. Es warer dies Ludwig Döbler jun., Julia Döbler, Theresa Lechner, Maria Lechner, Luise Hess, Antonia Lechner (alle Familienmusik Hess), sowie Andre und Alex Stegmaier (Wasseralfingen). Mit der Ehrennadel des Bundes der Egerländer Gmoin konnte Bundesvüarstäiha Alfred Baumgartner Mouhm Karin Hüttel (geb. Fischer) auszeichnen.
Als Schlusspunkt des Ehrungsmarathons wurde der ehemalige Bundesjugendführer Volker Jobst (1999-2010) auf die Bühne gebeten. Christina Diederichs bedankte sich nochmals bei ihm für die 11 Jahre unter seiner Führung, die geprägt war von der Weiterführung der Traditionen der Egerland-Jugend und der Durchführung der Bundesjugendtreffen in seiner Amtszeit. Für diese Treffen wird er auch als nun stellvertretender BJF zuständig sein. Als Anerkennung und bleibende Erinnerung an sehr schöne Jahre nahm Jobst gerne eine eigens angefertigte Brosche mit Gravur entgegen.

Das Programm nahm nun für einige Darbietungen weiter seinen Lauf, bis die Kindergruppe der EJ-Braunfels auf die Bühne kam. Die Braunfelser erhielten nun aus Händen des Geschäftsführers des Arbeitskreises Egerländer Kulturschaffender (AEK) Vetter Günter Wohlrab den Förderpreis zum Kulturpreis Johannes von Tepl. Die Verleihung wurde seit dem Herbst 2010 aufgeschoben, weil kein geeigneter Anlass anstand. Nun war ja glücklicherweise das Bundestreffen der EJ hierfür umso perfekter als würdiger Rahmen. Die EJ-Braunfels wurde für diese Ehrung auserwählt für ihre kontinuierliche Jugendarbeit in Sachen Egerland.

Mit dem gemeinsamen Schlusslied „Kein schöner Land“ wurde der ereignisreiche Abend offiziell beschlossen und zum anschließenden Fackelzug von der Stadthalle zur Gesamtschule geladen. Der lodernde Lindwurm zog sich bei trockenem Wetter ins Quartier der EJ, wo bereits die vielen Helfer der Gmoi um Petra und Bernhard Glaßl, Petra und Wendelin Weil, Jürgen Mückstein, Klaus Guldan und viele Gmoi- und Familienangehörige mit Imbiss und Getränken auf hungrige Mäuler und durstige Kehlen warteten.
Bei Tanz, Gesang und vielen guten Gesprächen wurde der Abend und die Nacht genutzt und erst sehr spät an die Nachtruhe gedacht.

Der Gottesdienst am Sonntag wurde komplett von der Egerland-Jugend gestaltet. Die Fürbitten, die Lesung, das Ministrieren und der Chor waren mit jungen Egerländern besetzt. Die Jüngsten sangen ein Lied mit brennenden selbstgebastelten Kerzen in Händen am Altar und rd. 40 ältere EJ`ler auf der Empore die Egerländer Volkssingmesse und mit großer Freude auch den „Irischen Segen“. Dies alles geschah auch zur Freude von Monsignore Karl Wuchterl und Gemeindepfarrer Ulrich Neff. Monsignore Karl Wuchterl kam zur Egerland-Jugend in der Tradition seines Vorgängers im Amt des Visitators für die Sudetendeutschen, Norbert Schlegel. Auch Monsignore Karl Wuchterl hat sich bestens bei der EJ eingefunden und hatte auch bereits am Samstagabend gute Gespräche mit einigen der Anwesenden.

Nach geistlicher Erbauung beim Kirchgang führte ein kurzer Spaziergang zum „Neuen Marktplatz“ zum Offenen Tanzen und Singen sowie der Siegerehrung. Hier begrüßte Christina Diederichs die interessierte Hungener Bevölkerung. Alle Altersklassen der EJ (Kinder, Schüler, Jugend und Junge Generation) boten gemeinsam Gesang und Tanz. Diese Aufführungen bieten stets eine gewisse Brisanz, da hier verschiedene Gruppe zu beispielsweise einem gemeinsamen Tanz spontan zusammengefügt werden.

Die Siegerehrung für die Wettbewerbe des Vortages wurde von der Bundesjugendführerin persönlich abgehalten.

An dieser Stelle sei auch den Juroren der Wettbewerbe herzlich gedankt, die nahezu den ganzen Samstag Darbietungen in allen Altersklassen bewerten müssen. Zum Schluss, aber nicht weniger herzlich, bedankt sich die Bundesjugendführung auch im Namen aller EJ`ler bei den Verantwortlichen und allen Helfern der Gmoi Hungen für das aufopfernde Engagement in der Vorbereitung und der Durchführung des Treffens.

Die Bundesführung der Egerland-Jugend freut sich sehr, dass das nächste – das 42. Bundestreffen der Egerland-Jugend – vom 15.-17. Juni 2012 in Ingolstadt stattfinden kann.